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Sehr geehrte Eltern,

nach einem gelungenen Tag der offenen Tür biegen wir auf die Zielgerade ein – der letzte Schultag in diesem Jahr steht bevor, wir alle freuen uns auf das Weihnachtsfest und die Ferien. Wie im letzten Jahr werden wir auch 2024 diesen Tag mit einer kleinen Veranstaltung auf dem Mittelstufenhof beschließen. Ab 12:30 Uhr beginnt die Bläserklasse mit einem musikalischen Beitrag, es folgen kurze Ansprachen der Schulleitung und der Schulseelsorge. Vermutliches Ende der Veranstaltung wird gegen 12:50 Uhr sein; der Nachmittagsunterricht findet nicht statt. Sollte das Wetter überhaupt nicht mitspielen, werden wir für die Veranstaltung in die Aula ausweichen.
Eine weitere Information: Ab dem 1.1.2025 wird unser Caterer leider die Preise für die Mensa erhöhen, und zwar auf 4, 25 €. Grund hierfür sind die höheren Personalkosten und die gestiegenen Lebensmittelpreise. Wir bitten um Ihr Verständnis!
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien nun frohe und gesegnete Weihnachten und ein gutes neues Jahr 2025!

Herzliche Grüße
Achim Diehr

Informationen für Eltern zum Schuljahr 2025/26

 
Im Zeitraum vom 24.02. bis 26.02.2025 können Sie Ihr Kind zu den folgenden Zeiten für die Jahrgangsstufe 5 und für die Jahrgangsstufe EF in unserem Sekretariat anmelden:

Montag und Mittwoch:   8:00 Uhr bis 15:30 Uhr
Dienstag:                          8:00 Uhr bis 18:00 Uhr

Termine für die Anmeldung vereinbaren Sie bitte ab dem 03.02.2025 unter der Telefonnummer 02831/8495. Ab diesem Zeitpunkt finden Sie hier auch die für die Anmeldung notwendigen Formulare.

Falls Ihr Kind keine uneingeschränkte Gymnasialempfehlung hat, bringen Sie es bitte zur Anmeldung mit, da wir in diesem Fall ein Gespräch mit Ihnen und Ihrem Kind führen werden.

 

 

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Zeitzeugin Eva Weyl spricht zum zehnten Mal am Lise-Meitner-Gymnasium über den Holocaust

Über 300 Schülerinnen und Schüler gingen am Freitag, 10.März nachdenklich und voller lebendiger Eindrücke in das Wochenende, denn zum ersten Mal nach der langen Coronapause war Eva Weyl wieder in der Aula des LMG, um über den Schrecken des Holocausts und ihre ganz persönliche Geschichte als Überlebende des KZ Westerbork zu sprechen.

Bereits zum zehnten Mal ist die 88jährige Eva Weyl zu Gast in Geldern und nach den pandemiebedingten Begegnungen via Zoom war endlich wieder ein persönliches Treffen für die Jahrgangsstufen 9 mit der engagierten Zeitzeugin möglich. Doch nicht nur das: Eine Klasse 8 hatte ausdrücklich um Teilnahme gebeten und zahlreiche Oberstufenkurse sowie viele einzelne SchülerInnen hatten sich für die Teilnahme am dem Vortrag beurlauben lassen, was zu einer beeindruckenden Rekordzahl an ZuhörerInnen führte.

20230310 121310In Projekten im Deutsch- und Literaturunterricht sowie im Geschichts- und Politikunterricht hatten sich die Klassen und Kurse zuvor intensiv mit den Schrecken des Nationalsozialismus auseinandergesetzt, so dass im zweiten Teil des Zeitzeugengespräches viele interessante Fragen an Eva Weyl gerichtet wurden, die gerne und ausführlich antwortete.

Mit Hilfe von persönlichen Fotos und geschichtlichen Dokumenten erzählt Eva, die als eine der wenigen niederländischen Juden den Holocaust überlebte, ihre ergreifende Geschichte: Auf der Flucht vor den Nazis verlässt ihre Familie Kleve, wo sie ein großes Kaufhaus gezwungenermaßen aufgeben muss. Die Emigration in die vermeintlich sicheren Niederlande wird zum Albtraum. Mit 5 Jahren erlebt die kleine Eva den Beginn des zweiten Weltkrieges. Im Mai 1940 besetzt dann die deutsche Wehrmacht die Niederlande. Für Familie Weyl steht die Deportation in das Konzentrationslager Westerbork an, verbunden mit vielen Entbehrungen und dem Verlust von Hab und Gut. Dort wurde nach den Beschlüssen der Wannsee-Konferenz einmal pro Woche eine Liste mit ca. 1000 Insassen des Lagers zusammengestellt, die anschließend mit einem Zug in die Vernichtungslager nach Auschwitz oder Sobibor transportiert wurden. Auch Anne Frank und Leni Valk standen auf diesen Listen, die einem Todesurteil gleichkamen, ohne dass die betroffenen Lagerinsassen dies ahnten. Eva Weyl und ihr Eltern entkamen diesem grausamen Schicksal mit viel Glück und erlebten im April 1945 die Befreiung des Lagers durch kanadische Soldaten.
Die Bundesverdienstkreuzträgerin weist eindringlich auf das erschreckende Alleinstellungsmerkmal des Naziregimes hin: Das „industrielle Töten von Menschen“! Aber es geht ihr noch um eine andere, wichtige Botschaft, wenn sie zu den Jugendlichen spricht: „Ihr seid nicht verantwortlich für die Leiden im Nationalsozialismus und für den Holocaust, aber wir müssen gemeinsam dafür sorgen, dass sich so etwas nie mehr wiederholt!“
Und so berichtet sie von ihren ganz persönlichen Erfahrungen, von Versöhnung und Freundschaft: In ihrer Jugendzeit habe sie sich nach dem Krieg bei einem Freiburg-Besuch in den Sohn eines stadtbekannten Nazis verliebt und schon damals nicht verstanden, wieso dieser für die Verbrechen seines Vaters verantwortlich gemacht und ihr der Umgang mit ihm verboten werden sollte. Eine noch eindrucksvollere Geschichte aus jüngeren Tagen folgt: Zu einer Schülergruppe, vor der sie sprach, gehörte der Urenkel des Lagerkommandanten von Westerbork, Albert Gemmeker, einem zynischen Schreibtischtäter, welcher von Westerbork aus die Transporte nach Osten in den sicheren Tod organisierte. Über den Urenkel nimmt sie Kontakt zur Familie von Gemmeker auf. Sie trifft dessen Tochter und führt lange, versöhnliche Gespräche. Gemmekers Enkelin, eine Grundschullehrerin am Niederrhein, geht sogar zusammen mit ihr auf Vortragsreise und schildert das schwierige Verhältnis zum Großvater und die persönliche Betroffenheit über dessen Taten. So lebt Eva Weyl immer wieder Versöhnung vor und beeindruckt die Schülerinnen und Schüler tief.20230310 131649

Nach ihren Ausführungen nutzen die Jugendlichen die Gelegenheit, Frau Weyl ihre Fragen zu stellen, die allesamt bereitwillig beantwortet werden. Es geht um politische Kontexte wie die Sorge um die Zukunft der deutschen Demokratie, aber auch um ganz persönliche Fragen: Wie hält man als Familie so eine Lagerzeit eigentlich aus und durch? Was bedeuten solche Erlebnisse für den Glauben an Gott?

Eva Weyl antwortet offen und ehrlich, berichtet von der Ehekrise ihrer Eltern im Lager und nach dem zweiten Weltkrieg, über ihre Zugehörigkeit zum jüdischen Volk und ihre gleichzeitig atheistische Grundhaltung. Außerdem ermuntert sie die Schülerinnen und Schüler zum Engagement gegen Vorurteile, Rassismus, Antisemitismus und jegliche Form von Ausgrenzung. „Ich mache euch zu meinen Zweitzeugen!“, ruft sie den Schülerinnen und Schülern am Ende ihres Besuches zu. „Setzt euch gemeinsam mit mir dafür ein, dass sich Auschwitz niemals wiederhole.“

Und besonders schön ist dann, das Ende der Veranstaltung zu beobachten: Einzelne Schülerinnen und Schüler bleiben in großer Zahl noch in der Aula und nutzen die Gelegenheit, Eva Weyl in kleiner Runde persönliche Fragen zu stellen. Dass sie dabei ihren Schulbus am Freitagmittag verpassen, stört niemanden. Eva Weyl nimmt sich Zeit für jeden Einzelnen und macht den Jugendlichen Komplimente für ihr Engagement: „Ihr seid meine Hoffnung und meine Belohnung an diesem Tag!“