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Einen Dramentext in der Schule zu lesen ist immer ein wenig unnatürlich, denn eigentlich gehört das Drama nun mal auf die Bühne. Deswegen war die Deutsch-Fachschaft froh, trotz Corona-Einschränkungen das berühmte Stück von Lessing über Toleranz und Religionsfreiheit nach Geldern holen zu können. Dabei gelang es dem Ensemble des Rheinischen Landestheaters Neuss das Stück in einer gekürzten Version mit nur drei Darstellern aufzuführen. Während die Hauptfigur Nathan von Carl-Ludwig Weinknecht gespielt wurde, teilten sich Juliane Pempelfort und Anna Sonnenschein alle verbliebenen Rollen auf. Dabei dienten nicht nur ein Schal und der Mantel des Tempelherren als Erkennungszeichen für einen Wechsel der Person, sondern auch Unterschiede in der Körperhaltung, der Sprechweise, den Hintergrundgeräuschen oder der Beleuchtung. Der Text von Sultan Saladin wurde sogar von beiden Frauen gleichzeitig im Chor gesprochen. Dieser Rollentausch war originell und überraschend, stellte aber für das Verständnis des Stücks eine ziemliche Herausforderung dar. Wer die Handlung nur noch grob im Kopf hatte, musste sich schon ziemlich anstrengen, um den Überblick zu behalten. Auch das sparsame Bühnenbild und die vielen Verfremdungseffekte waren sicher für viele Schülerinnen und Schüler gewöhnungsbedürftig. Reclamhefte an der Wand, in denen bei Bedarf der Text nachgeschlagen wurde, Textpassagen, in denen sich die Schauspieler direkt an die beleuchteten Zuschauerränge wandten, sowie vorgetragene Regieanweisungen und eine deutlich sichtbar in der ersten Reihe sitzende Souffleuse machten immer wieder deutlich: Hier wird nur Theater gespielt! Wer auf ein unterhaltsames und leicht verdauliches Spiel gehofft hatte, wird enttäuscht worden sein. Eindruck gemacht hat und zum Nachdenken angeregt hat die Inszenierung aber hoffentlich bei allen.
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download Download zum Handlungsschema: Wenn mein Kind erkrankt ist.

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