„Wie ist es Ihnen gelungen, die Menschen, die für Ihr Schicksal verantwortlich waren, nicht zu hassen?“, „Was ist Ihre stärkste Erinnerung, wenn Sie an die Zeit in Westerbork denken?“ und „Waren Sie Ihren Eltern böse, weil sie Ihnen so lange nicht die Wahrheit gesagt haben?“ Über 120 Schülerinnen und Schüler lauschten 90 Minuten lang gebannt der Zeitzeugin Eva Weyl, welche den jungen Menschen die schockierende Geschichte rund um das KZ Westerbork, das sie als große Scheinwelt beschrieb, erzählte und alle Fragen, die teils sehr persönlich waren, offen beantwortete.
Die Veranstaltung, die mittlerweile seit über zehn Jahren ein wichtiger und fester Termin im Schulkalender ist, war eigentlich für die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 gedacht, jedoch ließen es sich viele aus den höheren Jahrgängen nicht nehmen, noch einmal in die Aula zu kommen und dem Vortrag der Zeitzeugin zuzuhören. Ein Schüler der Jahrgangsstufe 11, der im kommenden Schuljahr an der Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz teilnehmen wird, sagte dazu: „Diese Gelegenheit, Geschichte aus erster Hand zu erfahren, sollte man sich nicht entgehen lassen.“
Die Botschaft der Zeitzeugin ist schlicht: Schaut nicht weg, wenn etwas Unrechtes passiert. Und erzählt meine Geschichte anderen Menschen, um sie lebendig zu halten. Werdet meine Zweitzeugen!