London-Klassenfahrt der 7. Klassen
Vom 28. 5. bis 2. 6. 2024
Anreise
Jedes Abenteuer hat einen Anfang- so auch dieses! Am Dienstag, den 28. Mai 2024 sollte unsere Reise nach London beginnen. Dazu versammelten wir uns abends um kurz vor 10 am Bollwerk, über welches gerade ein Schauer hinwegzog, weshalb wir alle feucht, bis völlig durchnässt in unserem jeweiligen Bus Platz nahmen; die drei siebten Klassen wurden auf zwei Busse aufgeteilt, in die sich zur Aufsicht jeweils drei Lehrer begaben. Um 22 Uhr sollte es nach einer Durchsage unseres Busfahrers, in der er sich und zu beachtende Regeln vorstellte schließlich losgehen. Zuerst fuhren wir mit dem Reisebus etwa vier Stunden nach Calais, Frankreich, wo wir die Grenzkontrolle durchlaufen mussten. Von dort aus sollten wir um 6:05 die Fähre hinüber nach Dover, welches bereits zu England gehört, nehmen. Aufgrund dessen mussten wir zwar nach der Ankunft am Hafen ein paar Stunden warten, dennoch waren die meisten dankbar für die erneute Pause, denn nach der langen Fahrt konnten wir uns endlich die Beine vertreten und sogar aus dem Café des Hafengebäudes, welches glücklicherweise eine vollständig verglaste Wand zum Meer hin hatte, die bereits eingelaufenen Fähren begutachten. Diese wirkten auf diejenigen von uns, die noch nie eine Fähre gesehen überraschend eindrucksvoll, vielleicht sogar luxuriös. Nachdem wir die Erlaubnis bekamen, mit dem Bus unsere Fähre zu befahren, betraten wir sie selbst. An Bord konnte man - abgesehen von träge auf einem Stuhl die Fahrt abwarten - an die Reling treten und die Wellen beobachten, welches sich als schwierig erwies, denn auch hier regnete es, sowie auch mit den Voucher Cards, die wir zuvor erhalten hatten, kostenlos eine warme Mahlzeit oder Kuchen und ein Getränk erhalten. Nach ungefähr eineinhalb Stunden liefen wir schließlich in Dover ein. Von dort aus blieb nur eine zweistündige Fahrt nach London übrig.
Mittwoch
Nachdem wir um etwa 10 Uhr morgens in der Jugendherberge ankamen, luden wir zunächst nur unsere Taschen dort ab; schließlich sollte es sofort losgehen! Aus diesem Grund hatten wir auch auf der Busfahrt schlafen sollen, was einigen mehr- anderen weniger gut (oder lange) gelungen war. Wir schlossen also unser Gepäck vorerst hinter Gitter und begannen dann unsere Entdeckungsreise durch London klassenweise. Unsere Klasse, die 7c, wurde von unserer Klassenlehrerin Frau Weyenberg und Frau Lorenz, die wir zuvor nur von Vertretungsstunden her kannten, beaufsichtigt. Unser erstes Ziel war der Buckingham Palace. Dorthin nahmen wir die Tube, die englische U-Bahn. Diese war sehr überfüllt, dennoch schafften wir es, ohne jegliche Probleme unser Ziel zu erreichen. Beim Buckingham Palace angekommen wollten wir eigentlich lediglich den Schichtwechsel der Wachen (Change of Guards) mitverfolgen. Dies ist der einzige Moment, in dem die Wachen des Palastes sich bewegen dürfen. Doch nicht nur das durften wir beobachten: zur allgemeinen Überraschung fuhren nach dem Wechsel King Charles und Queen Camilla an uns vorbei! Zwar hatten wir bereits Notiz davon genommen, dass die Flagge des Palasts wehte, doch nie hätten wir gedacht, dass sich das Königspaar tatsächlich - wenn auch nur durch getönte Scheiben - zeigt! Nach diesem aufregenden Erlebnis machten wir eine kurze Mittagspause im Green Park, durchquerten den St. James Park in Richtung Big Ben und Westminster Abbey. Auch hier legten wir eine kurze Pause ein, in der auch Zeit für ein Gruppenfoto blieb. Hier fiel uns - neben der Demonstration für Rechte am Arbeitsplatz, die gerade stattfand - besonders auf, dass es in diesem Stadtteil an Mülltonnen mangelte, weshalb diejenigen, die ihre Brote mit Papier oder Folien verpackt hatten, ihren Müll den Rest des Weges mit sich schleppen mussten. Den Grund dafür erklärte unsere Englischlehrerin uns im Nachhinein: es wurden aus Angst vor Bombenanschlägen auf die nahegelegenen Houses of Parliament absichtlich alle Mülltonnen aus dieser Gegend entfernt.
Daraufhin sollte es für uns nach Covent Garden gehen. Auf dem Weg dorthin liefen wir durch China Town, welches ein Teil Londons ist der mit seinen roten Papierlaternen und asiatischen Restaurants an China erinnern sollte. In Covent Garden angekommen, bekamen wir eineinhalb Stunden Zeit, um uns unabhängig von unseren Lehrern umzusehen. Schließlich ist Covent Garden ein kleines Einkaufsparadies, in dem der Erwerb von Souvenirs nicht sonderlich schwer ist. Neben Souvenirs gab es natürlich auch andere Dinge, wie Eiscreme oder sogar einen Laden, der sich dem Verkauf von Socken widmete.
Nachdem wir den Plan für unseren ersten Tag in London abgearbeitet hatten, nahmen wir die Tube zurück zur Jugendherberge, wo es - trotz zwei anderen Gerichtsoptionen - für die meisten zum Abendessen vegetarische Pasta gab.
Zuvor hatten wir unser Gepäck in unsere jeweiligen Zimmer gebracht, die im 4. Stock lagen und dessen Mobiliar uns im Übrigen stark positiv überraschte: beispielsweise hatte nahezu jedes Zimmer einen eigenen Ventilator.
Nach dem Abendessen bezogen wir also offiziell unsere Zimmer, die meist von etwa 6 Personen bewohnt wurden, eines bot sogar Platz für 8 Personen. Nach der anschließenden Zimmerkontrolle um 22 Uhr, ob sich jeder zur vereinbarten Zeit in seinen Betten befand, war es für die meisten Schlafenszeit.
Donnerstag
Nach unserer ersten Nacht, die wir in London verbracht hatten, gab es für unsere Klasse - auch das Frühstück und das Mittags- und Abendessen fand klassenweise statt - um kurz vor 7 Frühstück. Neben den typischen Frühstücksoptionen, die man nicht allzu schwer ebenfalls in Deutschland antreffen kann, wie beispielsweise Zerealien oder reguläres Brot, stand uns auch klassisch englisches Frühstück zur Verfügung, zum Beispiel Baked Beans oder Würstchen („Bangers“). Nach dem Frühstück hatten wir bis 8:20 Uhr Zeit, noch einmal den Fahrstuhl nach oben in unsere Zimmer zu nehmen und letzte Vorbereitungen für den Tag zu treffen. Unser erstes Vorhaben war unser fortan morgendlicher Einkauf, mit dem wir uns täglich versorgen sollten. Hierzu besuchten wir stets Sainsbury’s Local, ein Supermarkt, der nur wenige Blocks von unserer Herberge entfernt war. Daraufhin nahmen wir den Weg nach Cutty Sark auf uns. Cutty Sark ist ein altes Segelschiff, welches nun als Museum für die Geschichte des Segelns und des Schiffes selbst dient und das wir unter anderem bereits aus unserem Englischbuch gut kannten. Das Schiff wurde Ende des 19. Jahrhunderts größtenteils für den Transport von Tee und Wolle genutzt.
Nach unserem Museumsbesuch planten wir zunächst, hinauf zum Royal Observatory zu steigen, denn dort ist die Meridian Line (der Nullmeridian) im Boden verewigt. Der Nullmeridian steht senkrecht zum Äquator und markiert somit die Grenze zwischen Ost- und Westhalbkugel der Erde. Dies bedeutet im Gegenzug, dass sich sämtliche auf unserem Planeten bestehende Zeitzonen auf diesen Punkt beziehen. Da uns das Observatorium jedoch aufgrund von Bauarbeiten verschlossen blieb, entschlossen wir uns dazu, zuerst eine Pause zu machen, bevor wir zu unserem nächsten Ziel weiterwanderten. Während dieser Pause entschieden wir uns, ein kollektives Hügelhinunterrollen zu veranstalteten. Der Pfad zum Observatorium ging bergauf - ideal, um sich von eben dieser Erhöhung im Gras herabrollen zu lassen.
Nachdem schließlich Regen einsetzte, entschieden wir uns dafür, unsere Pause zu beenden und unsere Tour fortzusetzen. Obwohl uns nicht die Möglichkeit geboten wurde, die Meridian Line beim Observatorium zu besuchen, entdeckten wir sie auf unserem Weg zurück in die Stadt dann doch: mitten auf der Straße war sehr auffällig eine Linie mit rechteckigen, schmalen Wegsteinen gekennzeichnet. Später dann kehrten wir zurück zu Cutty Sark, aber nicht aufgrund eines erneuten Museumsbesuchs - nein, für eine Karussellfahrt! Das Karussell, welches sich unmittelbar neben dem Museum befand, hatten einige unserer Klassenkameraden bereits zuvor bemerkt und mit den Lehrern eine spätere Fahrt vereinbart. Hierfür war nun Zeit! Anschließend unterquerten wir die Themse, in dem wir den Thames Tunnel nutzten. Nach etwa 40 Minuten erreichten wir von dort aus Madame Tussauds- ein recht berühmtes Wachsfigurenmuseum, welches auch in vielen anderen Ländern (beispielsweise in Deutschland in Berlin) mit variierenden Ausstellungen aufzufinden ist. Diese stellen meist Berühmtheiten oder bekannte fiktive Charaktere dar.
Dort bekamen wir 2 Stunden Zeit für die Besichtigung des Museums in kleinen Gruppen. Neben den überaus realistischen Wachsfiguren waren überall Maschinen angebracht, mit denen man Münzen pressen konnte, sodass auf ihnen verschiedene Motive zu sehen waren, zum Beispiel Yoda in der Starwars-Abteilung, Black Panther im Marvel-Bereich oder der Big Ben im Souvenirladen. Diese waren in unserer Gruppe sehr beliebt und fast jede der Maschinen wurde von uns genutzt.
Nachdem die 2 Stunden Freizeit vergangen waren, nahmen wir die Tube zurück zur Jugendherberge. Dort gab es zum Abendessen diesmal für den Großteil unserer Klasse Cheeseburger und Pommes Frites. Das Abendessen dieses Tages wurde von vielen zum besten Essen gekrönt, was wir über alle 3 Tage abends aßen.
Freitag
Freitag war der letzte Programmtag, aber auch der Tag, an dem wir am meisten laufen würden. Morgens um 7:30 gab es Frühstück. Wieder machten wir uns um 8:20 los und erledigten unseren morgendlichen Einkauf im Supermarkt. Der erste Programmpunkt war die Tower Bridge, die wir nicht nur vom Ufer der Thames aus betrachteten und auf Fotos festhielten, sondern auch überquerten.
Nach unserem Gang über die Brücke widmeten wir uns dem nächsten Punkt: dem Tower of London. Hier besichtigten wir zunächst als Klasse den White Tower und danach das Jewel House, in dem die Kronjuwelen für die Öffentlichkeit zu sehen sind. Daraufhin bekamen wir erneut eine begrenzte Zeit, um selbst in Schülergruppen den Inhalt der Mauern zu erkunden. Meine Gruppe und ich entschieden uns unter anderem dazu, den Bloody Tower zu erkunden, der neben dem Studienraum des Seefahrers Walter Raleigh ebenfalls eine Geschichte beherbergte: in einem der Räume wurde diese an die Wand projiziert. Wir erfuhren, das, nachdem zwei englische Prinzen in der Nähe des Towers spurlos verschwanden, man ihre Überreste unter dem Bloody Tower gefunden haben soll. Angeblich soll ihr Onkel Richard III sie hat töten lassen. Diese Geschichte war so gravierend, dass sie namensgebend auf den Turm wirkte, der zuvor Garden Tower geheißen hatte.
Daraufhin machten wir uns auf den Weg zum Monument - eine Statue, die an einen großen Brand in London erinnern soll, der um 1666 70% der Stadt vernichtete.
Kurz darauf begaben wir uns zur Millennium Bridge, die über die wir liefen, um uns die St. Paul’s Cathedral (leider nur von Weitem) anzusehen. Diese ist bekannt dafür, dass in ihr nahezu sämtliche königliche Hochzeiten stattfinden.
Nicht viel später nutzen wir abermals die Millennium Bridge und kehrten zurück zu der Seite der Thames, von der wir gekommen waren. Danach sollte es für uns zum London Eye gehen; der Highlight der Woche für viele Schüler. Das London Eye ist das zweithöchste Riesenrad Europas. In den Jahren 2000 bis 2006 war es sogar das größte Riesenrad der Welt! Eine Umdrehung dauert eine halbe Stunde und die 32 Gondeln bieten eine Menge Platz: bis zu 28 Personen können miteinander fahren! Überdies bietet die Stadt von ganz oben selbstverständlich einen spektakulären Anblick.
Nach der Fahrt mit dem London Eye fuhren wir mit der Tube zurück zur Herberge, wo es für fast alle Curry zum Abendessen gab. Hierbei hatten viele Probleme mit der Schärfe des Gerichts.
Nach dem Abendessen wurde uns von unseren Lehrerinnen das freiwillige Angebot gestellt, eine Nachtwanderung durch London zu unternehmen. Aus jedem Zimmer traf mindestens eine Person die Entscheidung, mitzukommen, und so mussten die Zurückgebliebenen kreativ werden: da wir Schlüsselkarten für unsere Türen hatten, die sonst nur von innen geöffnet werden konnten und die Nachtwanderung höchstwahrscheinlich mehrere Stunden, etwa bis 24 Uhr dauern würde, mussten diejenigen, die nicht an der Wanderung teilnahmen, einen Weg finden, über den diejenigen, die teilnahmen, die Zimmer betreten konnten. Eine Gruppe stellte beispielsweise einen Schuh mitsamt der Schlüsselkarte in den Flur, damit die Bewohner des Zimmers schlafen konnten, andere blieben einfach wach, um ihren Freunden aufmachen zu können. Die Wanderung endete schließlich um kurz nach Mitternacht. Spätestens zu dieser Zeit konnten alle sich sorglos schlafen legen.
Samstag – Abfahrt!
Samstag war der Tag, an dem wir die Rückreise antreten würden. Abermals frühstückten wir um 7:30, woraufhin wir noch eine kurze Weile Zeit hatten, unsere Zimmer aufzuräumen und zu Ende zu packen. Trotz der daraus entstandenen Frustration ging es anschließend zurück nach Dover, wo wir erneut die Grenzkontrolle durchliefen, bevor wir am Hafen einparkten, um zwei Stunden auf die 12-Uhr-Fähre zu warten. Da der andere Bus bereits vor unserem Bus losgefahren war, hatten dessen Passagiere glücklicherweise die 10-Uhr-Fähre erwischen können. Als wir letztendlich die Erlaubnis bekamen, unsere Fähre zu befahren, fiel uns auf, dass diese Fähre noch größer war als die Fähre, die wir bei unserer Anreise genommen hatten. Obwohl einigen Schülern bereits auf der Hinfahrt schlecht geworden war, war es doch überraschend, wie viele aus allein unserer Klasse seekrank wurden.
Trotz den leichten Komplikationen während der dreistündigen Fährenfahrt verlief die übrige vierstündige Busfahrt größtenteils ohne Probleme. Aufgrund der Zeitverschiebung kamen wir um 16 Uhr in Frankreich- und schließlich um 20 Uhr zurück in Deutschland an.
Alles in allem lässt sich sagen, dass die Klassenfahrt ein großer Erfolg mit vielen spannenden Erlebnissen war!
Amelie Schewior 7c - 7a und 7b haben fast das gleiche Programm gehabt, nur in einer anderen Reihenfolge