Wer dabei befürchtet hatte, den ganzen Tag nur am Computer zu sitzen und auf einen Bildschirm zu starren, wurde angenehm überrascht. Zum Einsatz kam neben dem Minicontroller Calliope auch viel Alufolie, mit der die Kinder als Robotern verkleidet wurden, um das Prinzip des Programmierens anschaulich zu machen.
Der Calliope mini selber sieht aus wie ein kleiner, blinkender Seestern. Er macht Geräusche, blinkt in verschiedenen Farben und verfügt unter anderem über einen Bewegungssensor und Temperaturmesser. Nach einer Einführung in die kindgerechte Programmieroberfläche durch die Projektleiterin Jasmin Mühlbach bestand die erste Aufgabe für alle darin, diesen Sensor für eine Messung der Raumtemperatur zu nutzen. Wer schon einmal im Sommer im Informatikraum war, kann sich gut vorstellen, dass die Minicomputer sofort durch leuchtende LED-Lämpchen und Warntöne meldeten, dass es hitzefrei geben sollte. Dann wurde der Bewegungssensor ausprobiert und eine Alarmanlage konstruiert, mit der Süßigkeiten in einer Kiste vor hungrigen Geschwisterkindern geschützt werden können. Anschließend durften alle in Zweierteams eigene Projekte entwickeln.
Die Präsentation der Ergebnisse erfolgte vor prominentem Publikum. Neben dem Schulleiter Dr. Achim Diehr und drei Lokalreportern war auch Stefan Rouenhoff anwesend, der Bundestagsabgeordnete des Kreises Kleve. Er hat die Schirmherrschaft über das Projekt erlebe-IT übernommen und war extra morgens aus Berlin nach Geldern geflogen, um auch persönlich zu betonen, wie wichtig er die Initiative findet. Finanziert werden die Workshops von Bitkom, einem Verband von über 2500 Unternehmen aus der Digitalwirtschaft. Dieser hat es sich unter anderem zur Aufgabe gemacht, Schulen im Einsatz von digitalen Medien zu unterstützen. Ziel soll es sein, mehr Kinder für MINT-Fächer zu begeistern, damit sie später über die entsprechenden Kenntnisse für Berufe im IT-Bereich verfügen. Begeisterung war offensichtlich vorhanden, als die Kinder stolz ihre eigenen Projekte vorstellten, die sie mit dem Minicontroller Calliope und verschiedenen Bastelmaterialien nach nur einem Vormittag erstellt hatten. Da gab es eine Konstruktion, die Sehbehinderte vor Hindernissen warnt, eine Anlage, um die richtige Wassertemperatur im Pool zu bestimmen und einen Feuchtigkeitsmesser für den Bikini. Bleibt nur zu hoffen, dass unsere 15 Nachwuchsinformatiker auch in zwei Jahren noch Spaß am Programmieren haben und dann das Fach Informatik wählen, um mit Herrn Ürüm Fischertechnik-Roboter und 3D-Drucker zu programmieren.
Bericht bei Antenne Niederrhein
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |